Tausche Shorts gegen Pudelmütze

Während ich vor einer Woche noch morgens eine kalte Dusche wegen der Hitze genossen habe (siehe Bericht aus dem Death Valley), habe ich heute eine kalte Dusche unter einem verschneiten Baum "genossen"...

Ich fange mal weiter vorne an: wir sind auf dem Weg zum Bryce Canyon am Zion Nationalpark vorbei gefahren. Ein echt superschöner Park, den wir definitiv empfehlen können! Auch hier hat uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Weil bis vor kurzem noch Schneeschmelze war, war der Wanderweg "the narrows" gesperrt. Hier wären wir im niedrigen Fluss durch den Canyon gewandert. Der Fluss war jedoch nicht niedrig, sondern so hoch und reißend, dass man nicht in die "narrows" durfte. Schade! Naja, wir haben andere Wanderwege gefunden und abermals die Hitze genossen/ignoriert. Mein Fazit: bei Gerrit ist definitiv nicht der Weg das Ziel, sondern der Gipfel - oder zumindest das Ende des Weges - wir sind die Berge also hoch gehetzt!

Zion ist sehr touristisch organisiert, wir sind mit Shuttle Bussen zu den Wanderwegen gefahren und viele andere Touristen waren schneller mit ihrem Wohnmobil am Parkeingang, so dass wir außerhalb übernachten mussten. Machte nichts, war ein wunderschöner Platz. Morgens wollten wir dann losfahren, als aus einer anderen Ecke plötzlich der Unimog hervorkroch, den wir schon im Death Valley auf der Straße gesehen haben. Dieses Mal haben wir alle gestoppt und nach einem kurzen "Kennenlernen" weitere Stunden innerhalb der nächsten Tage miteinander verbracht.

Der Weg zum Bryce Canyon führte wieder mal durch Berge und über Pässe und, schwupps, waren wir auf 3000m Höhe und mitten im Schnee. Wir hatten alle noch unsere kurzen Hosen und Flipflops an, was wir ganz schnell bei unserem Nächtigungsplatz in der Wildnis geändert haben. Der Canyon ist wirklich toll! Wir konnten bei verschiedenen Tageslichtern und Wetterverhältnissen ohne Ende Fotos  von roten Felsen machen und mal wieder wandern gehen. Wie Luis all diese Wanderungen übersteht? Er fängt nach den ersten 10 Schritten an, zukünftige Bauten zu planen: Baumhaus erweitern, Gokart-Anhänger zum Wohnmobil ausbauen, ferngesteuerten LKW umbauen usw. So läuft er wie ferngesteuert in seinen Gedanken hinter uns her und uns wird klar, dass wir viel zu tun haben, wenn wir wieder zuhause sind...

Gestern Nacht hat es im Bryce Canyon geschneit und wir haben Mitleid mit all den anderen Campern (teilweise in Zelten!) bekommen, während unsere Heizung ansprang und uns bei 21 Grad eine gemütliche Nacht bereitet hat. So sind wir morgens ausgeschlafen und aufgewärmt zum Sunrise Point spaziert, bei dem das Foto oben entstanden ist. Schon krass, innerhalb von 2 Tagen und nicht einmal 150 Kilometern 40 Grad Unterschied zu haben! Ehrlicher Weise hat mir die Outdoor-Dusche in der Hitze aber besser gefallen :-)!

P.S.: Lieber Chef: ich habe eine perfekte Location für unser ONE Körber HR USA Projekt gefunden im Bryce Canyon! Und das Beste ist: unser "Name" steht sogar schon dran :-)!