
Meeresrauschen, Sonne, warmer Wind, ab und zu ein paar Möwen oder Pelikane, die vorbei ziehen, und kaum ein Mensch um uns herum! So wachen wir hier seit Tagen jeden Morgen auf und blicken direkt auf das Meer. Ich bin dazu übergegangen, morgens Eiskaffee zu trinken, statt heißen. Wir gehen morgens im Meer baden, abends im Meer baden, wir grillen, essen Nudeln mit Soße und Unmegen Melonen und erleben diese Leichtigkeit des Seins mit Nichtstun...
So, das war jetzt meine romantische Sichtweise der Tage hier am Strand von Padre Island, denn ich bin völlig entspannt und genieße die letzten intensiven Tage mit meinen Jungs in einem Paradies. Uns stehen 60 Meilen Strand zur Verfügung und so wechseln wir häufiger mal den Stellplatz, um "neue Sandkörner zu erkunden". Gerrit ist furchtbar gelangweilt und kann mit der Ruhe vor dem Sturm (also, der Rückkehr nach Hause) nicht so recht umgehen. Zuhause bekomme ich am Wochenende häufig den Rat von ihm:"Ruhig, Braune!", wenn ich mal wieder meinen Aktivitätsdrang habe. Hier haben wir die Welt mal umgedreht und er ist rastlos. Luis, der Arme, muss immer noch Spanisch für die Schule abschließen und ist daher zeitweise auch nicht entspannt.
Die einzige Aufregung hier entsteht durch das Meer: die Wellen haben es in sich und nicht selten sind wir nach dem Baden und Toben körperlich total erschöpft. Aber auch die Tiere im Meer machen Spaß: wir sind mit Schildkröten geschwommen, haben deren Babies ins Meer begleitet, uns von Krebsen in die Füße zwicken lassen und so viele springende Fische gesehen, dass sie einmal beinahe bei uns im Kanu gelandet wären.
Mittlerweile nähern wir uns Houston, um uns auf Grobis Abgabe vorzubereiten. Daher sind wir wieder an dem Strand gewesen, an dem wir unsere Reise begonnen haben. Anders als am Anfang war jetzt hier Halligalli (Ferien) und die Ruhe, die wir vorher noch ausgiebig genossen haben, war vorbei. An einem Abend kamen sogar 20 Mexikaner auf Pferden und noch einmal 20 in Anhängern hinter Pick-ups vorbei, hörten laut Musik und hatten ihren Spaß. Wir auch, denn wir haben sie fotografiert und sie uns - wir mussten alle lachen :-).
Wir haben das Space Center in Houston besucht, da wir das auf dem Hinweg ausgelassen hatten. Sehr beeindruckend und vor allem angenehm kühl, sodass wir einen halben Tag dort verbracht haben. Wir sind mit einer Tram auf dem Firmengelände herumgefahren und haben uns das Kontrollzentrum der alten Apollo Missionen angeschaut, das jetzt ein Denkmal ist. Das Raketengelände wollten wir uns auch noch anschauen, aber kaum saßen wir in der nächsten Tram, brach ein Gewitter aus und wir mussten wieder aussteigen.
Heute haben wir Grobi nach ein wenig Hin und Her (es musste natürlich noch einmal aufreibend werden zum Schluss!) im Hafen abgegeben. Vorausgegangen ist ein Tag voll Arbeit: Sachen und Klamotten clever packen (Grobi wird erst 4 Wochen nach uns zuhause ankommen, da mussten wir etwas mehr selbst mitnehmen als es in ihm verstaut zu lassen), die Baumscheiben einpacken und unter die Matratzen reinlegen, damit sie keiner draußen am Fahrzeug klaut. Die Fahrräder wollte die Reederei nicht auf dem Träger haben, daher haben wir sie drinnen im Flur verstaut und den Fahrradträger abgeflext und hoch gehängt, damit Grobi nicht auch noch zu lang von den angegebenen Maßen her ist. Alles bei 35°C und ohne Klimaanlage - wie machen das die Menschen hier nur, die auf den Straßen und Baustellen arbeiten?!
Jetzt liegen wir faul am Hotelpool im Schatten und morgen geht's auf nach New York!
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Jochen und Lydia (Donnerstag, 01 August 2019 09:04)
Ein wenig wehmütig wird man schon, wenn man Eure letzen Fotos mit Grobi am Strand sieht. Wir können kaum glauben, dass das halbe Jahr schon vorbei ist. ABER: Wir freuen uns sehr, Euch bald wieder zu sehen - können es eigentlich kaum erwarten. Habt noch viel Spaß in NY und genießt die letzen Tage.......
Franz u Co (Freitag, 02 August 2019 21:02)
Wow, wirklich schnell vergangen, wir haben immer mitgefiebert. Dagmar, du solltest blog Schreiberin werden :-) habt noch schöne Tage u geht am Broadway in ein Musical als Alternative zu Texas. Bis bald in good old europe, wo es ein bisschen wärmer geworden ist...
DUZ (Montag, 05 August 2019 20:07)
Ja, ja! So ist das mit der Leichtigkeit des Seins und dem süßen Nichtstun!
"Müßiggang ist aller Laster Anfang", heißt es bei Georg Büchner, in seinem Stück "Leonce und Lena".
Bin sicher, dass Ihr den Müßiggang schnell verlernt, wenn Ihr erst mal gesund wieder der Arbeit/Schule nachgeht. Kommt gut nach NY und nach Hause!
Wir freuen uns auf Euch!!!